"Funkeln im Dunkeln": Reflektoren-Experiment auf Flugplatz-Landebahn
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"Funkeln im Dunkeln": Reflektoren-Experiment auf Flugplatz-Landebahn
Wie gut sind Personen erkennbar, die Reflektoren und helle Kleidung tragen? Kinder der
Grundschule Ottbergen testeten das gemeinsam mit der Polizei Höxter an einem ungewöhnlichen Ort: Der Landebahn des Flugplatzes bei Höxter.
PLZ
37671
Polizei Höxter
Von Jörg Niggemann
Wie wirken Reflektoren? Wie gut - oder schlecht - sind Jogger oder
Radfahrer in der Dunkelheit zu sehen, die nur dunkle Kleidung tragen?
Und im Gegensatz dazu: Wie frühzeitig sind Personen erkennbar, die
mit Reflektoren und heller Kleidung ausgestattet sind? Kinder der
Grundschule Ottbergen testeten das gemeinsam mit den
Verkehrssicherheitsberatern der Polizei Höxter in der Praxis.
Für das Experiment mit dem Titel "Funkeln im Dunkeln" wurde ein
außergewöhnlicher Ort gewählt: Die Startbahn des Flugplatzes
Höxter-Holzminden auf dem Räuschenberg bei Höxter. Sie bietet freie
Sicht über viele hundert Meter Länge, außerdem ist es dort nach
Sonnenuntergang absolut dunkel. Für zwischenzeitliche Beleuchtung
sorgte während der abendlichen Unterrichtsstunde die Feuerwehr
Brenkhausen mit aufgebauten "Power-Moons", die bei Bedarf an- und
ausgeschaltet werden konnten.
Trotz klirrender Kälte waren die Grundschüler bei einsetzender
Dunkelheit auf dem Flugplatz mit großem Eifer bei der Sache. Zunächst
erläuterte Verkehrssicherheitsberater Thomas Kruse die üblichen
Bremswege von Autos. Dann sollten die Kinder in der Abenddämmerung
eine dunkel gekleidete Schaufensterpuppe am Rande der Startbahn
erkennen, was auf 20 Metern Entfernung bereits schwierig wurde.
Als nächstes spazierte Polizeikommissarin Pia Jungmann als
Assistentin in üblicher ziviler Straßenkleidung über die Startbahn.
Und war nach knapp 50 Metern in der Dunkelheit verschwunden, obwohl
sie von Polizeihauptkommissar Thomas Kruse mit einer Taschenlampe
angeleuchtet wurde. Die Taschenlampe sollte als Ersatz für klassische
Autoscheinwerfer dienen.
Dann folgte der Aha-Effekt für die Grundschüler: Pia ging abermals
die Startbahn entlang, diesmal aber in heller Kleidung mit Warnweste
und Reflektionsstreifen. Noch aus großer Entfernung strahlten die
Reflektionsstreifen zurück. Wie weit sie tatsächlich wirken, wurde
dann genau gemessen. Das beachtliche Ergebnis ließ nicht nur die
Kinder staunen: In 202,60 Meter Entfernung waren die Reflektoren
immer noch sichtbar. Weit genug, damit ein heranfahrendes Auto im
Zweifel rechtzeitig bremsen oder ausweichen könnte.
Gekrönt wurde die spannende Unterrichtsstunde mit einem kleinen
Überraschungsbeutel für alle Kinder: Darin unter anderem enthalten:
Reflektorstreifen, welche die Kinder auch im Alltag über ihrer
Kleidung tragen können.
Erster Polizeihauptkommissar Markus Tewes, der die Aktion als
Direktionsleiter Verkehr der Kreispolizeibehörde Höxter begleitete,
ist sich sicher: "Von dieser Aktion werden die Kinder zu Hause viel
erzählen. So lernen umgekehrt auch die Eltern, wie wichtig es ist, im
Straßenverkehr gut sichtbar unterwegs zu sein." /nig