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Kampagne gegen Rassismus KPB Höxter
Polizei Höxter zeigt Gesicht: Kein Platz für Rassismus
Vom 15.03. bis zum 28.03.2021 finden die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Die Kreispolizeibehörde Höxter beteiligt sich digital und bringt zum Ausdruck: „Rassismus hat bei uns keinen Platz! Wir sind nicht alle gleich, gerade das macht unsere Gesellschaft vielfältig und bunt.“

Organisiert vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Höxter wird gemeinschaftlich ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Die Kreispolizeibehörde Höxter macht sich stark gegen Rassismus, setzt sich für Toleranz und Respekt ein und geht gegen jegliche Formen von Gewaltübergriffen konsequent vor. Im Rahmen der Kriminalprävention wird zudem auf verschiedenen Ebenen Straftaten im Bereich Gewalt und politisch motivierter Kriminalität vorgebeugt. Ziel ist es immer, die Zahl der Straftaten zu reduzieren und somit ein Opfer- bzw. Täter-werden zu verhindern.

Aufgrund der rechtsextremistischen Inhalte in WhatsApp-Gruppen, welche durch einzelne Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte anderer Behörden getätigt wurden, sind auch in der Kreispolizeibehörde Höxter Extremismusbeauftragte eingesetzt worden. Die speziell geschulte Polizeibeamtin und der speziell geschulte Polizeibeamte dienen als interne Ansprechpartner.

Zur Teilnahme an den Internationalen Wochen gegen Rassismus haben bereits im Vorfeld viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kreispolizeibehörde Höxter einen großen Anteil geleistet. Aufgrund der bestehenden Corona-Pandemie erfolgt die Teilnahme in digitaler Form.

Auf der Facebook-Seite Polizei NRW Höxter (www.facebook.com/polizei.nrw.hx) wird innerhalb der zwei Wochen täglich ein neuer Beitrag gezeigt. Dort setzt die Polizei ein Zeichen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung mit der deutlichen Aussage: „Rassismus hat bei uns keinen Platz!“

Rassismus lässt sich in allen Lebensbereichen, auf sozialen und strukturellen Ebenen finden. Er ist ein gesellschaftliches Problem, zeigt sich in Diskriminierungsmustern und ist Ausdruck ungleicher Machtverhältnisse. Um ihn erfolgreich zu bekämpfen und ihm vorzubeugen, ist es wichtig zu wissen, was Rassismus genau ist und woher er kommt:

Die Ursprünge des Rassismus liegen sehr weit zurück. Von der Zeit der Aufklärung bis ins 20. Jahrhundert galt die vorherrschende Idee einer Abgrenzung der Menschen in verschiedene Rassen, entsprechend biologischer Kriterien. Dieses Konstrukt zeigte sich bereits in der Zeit der Kolonialisierung und dem daraus resultierenden Sklavenhandel und später in der Zeit des Nationalsozialismus. Die Rassentheorie wurde jedoch wissenschaftlich widerlegt. Darauf folgend wurden nicht mehr biologische, sondern kulturelle Differenzen zur Abgrenzung genutzt, gegen die es sich auch zukünftig in unserer Gesellschaft zu widersetzen gilt.

Religion, Herkunft, Nationalität oder Hautfarbe werden von rassistischen Akteuren zur Ausgrenzung und Unterdrückung von People of Colour (PoC) genutzt. Menschen werden einheitlichen Gruppen innerhalb der Gesellschaft zugeordnet und ihnen werden negative Eigenschaften zugeordnet. Die gesellschaftlich dominanten Gruppen schreiben sich positive Eigenschaften zu, die ihre Machtposition verstärken. Durch diese Differenzierung trägt Rassismus dazu bei, dass die sozialen Hierarchien und Diskriminierungen legitimiert erscheinen.

Rassistische Sprache, Äußerungen und Handlungen sind Angriffe auf die Würde und die körperliche Unversehrtheit eines Menschen. Betroffene machen häufig bereits im Kindesalter traumatische Erfahrungen, die sie ein Leben lang prägen. Es handelt sich immer, egal auf welcher Ebene, um Gewalttaten, die ein Gefühl der Ohnmacht und eine Herabsetzung der eigenen Person bedeuten können. Unter anderem in Bezug auf Chancengleichheiten bringen die systematischen Diskriminierungen folgenreiche Einschränkungen mit sich.

In unserer Gesellschaft findet von Geburt an eine Sozialisierung innerhalb genannter Machtverhältnisse statt. Dies erfolgt unbewusst, so dass vielen von uns nicht klar ist, dass Rassismus unsere Wahrnehmungen und Interpretationen lenkt. Genau das macht es zu unserer aller Aufgabe individuelle Vorurteile und vorhandene Strukturen zu hinterfragen und Veränderungen herbeizuführen. Ziel ist es, soziale Ungleichheiten und Benachteiligungen zu beenden. Im Umgang mit Differenz ist es erforderlich, Anerkennung und Wertschätzung zu schaffen. Unterschiedliche Biographien oder Lebenswelten sollten nicht als Abweichung, sondern als Normalität betrachtet werden.

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