Weniger Straftaten - höhere Aufklärungsquote

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Kriminalitätsbericht Polizei Höxter 2021
Weniger Straftaten - höhere Aufklärungsquote
Einen deutlichen Rückgang an Straftaten und eine spürbare Steigerung bei der Aufklärungsquote kann die Kreispolizeibehörde Höxter in ihrem Kriminalitätsjahresbericht 2021 vorweisen.
PLZ
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Polizei Höxter
Von Jörg Niggemann

Einen deutlichen Rückgang an Straftaten, dafür aber eine spürbare Steigerung bei der Aufklärungsquote kann die Kreispolizeibehörde Höxter in ihrem Kriminalitätsjahresbericht 2021 vorweisen. Behördenleiter Landrat Michael Stickeln stellte den Jahresbericht am heutigen Montag, 21. Februar, gemeinsam mit dem Abteilungsleiter Polizei, Polizeidirektor Christian Brenski, und dem Leiter der Direktion Kriminalität, Kriminalrat Peter Hentschel, im Detail vor.

Demnach wurden im Jahr 2021 insgesamt 5.649 Straftaten erfasst, das sind 749 weniger als im Vorjahr und entspricht einem Rückgang um 11,7 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, im Kreis Höxter Opfer einer Straftat zu werden, ist somit weiterhin vergleichsweise gering. Dies wird mit der so genannten Kriminalitätshäufigkeitszahl (KHZ) ermittelt. Sie ergibt sich aus der Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner und liegt im Kreis Höxter bei 4.043. Damit liegt sie unterhalb des Durchschnitts in OWL (KHZ 4.667) und sehr deutlich unter dem Landesdurchschnitt in Nordrhein-Westfalen (KHZ 6.703).

"Das sind sehr erfreuliche Zahlen, die zeigen, dass man hier im Kreis Höxter gut und sicher leben kann", sagte Landrat Michael Stickeln, der zugleich den "hoch engagierten" Polizeikräften für ihre Arbeit dankte.

Die gute Ermittlungsarbeit der Polizei zeigt sich in der Aufklärungsquote: 64,63 Prozent aller angezeigter Straftaten konnten aufgeklärt werden, was eine Steigerung von 2,5 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Deutlich abgenommen haben Diebstahlsdelikte (minus 22,8 Prozent). Rückläufig ist dabei auch die Zahl der Einbrüche, wobei mehr als jeder zweite bereits im Versuchsstadium abgebrochen wurde. "Ein Zeichen, dass es den Täterinnen und Tätern mittlerweile offenbar schwerer gemacht wird", vermutet Kriminalrat Peter Hentschel.

Ähnliches würde er sich auch im Bereich "Diebstahl an und aus Kfz" wünschen. Bei 137 von insgesamt 194 registrierten Fällen musste zur Tatbegehung keine Sicherung überwunden werden. Das bedeutet, dass zum Beispiel abgestellte Autos nicht verschlossen waren. "Jeder sollte mithelfen, den Tätern keine Gelegenheiten zu bieten", appelliert Peter Hentschel. Das gelte ebenfalls für den Bereich Taschendiebstahl. Hier war 2021 die Zahl der angezeigten Fälle von 47 auf 59 gestiegen. Meistens wurden in Einkaufsmärkten Portemonnaies aus Hand- oder Jackentaschen gestohlen. Nicht selten wurde im Anschluss mit den erbeuteten EC-Karten Geld an Automaten abgehoben. Daher die eindringliche Warnung des Direktionsleiters Hentschel: "Achten Sie auf Ihre Wertsachen und bewahren Sie die PIN niemals in der Geldbörse auf." Eine spürbare Steigerung ergibt sich aus dem Jahresbericht außerdem im Bereich der Rauschgiftkriminalität. Eine Steigerung auf 482 Fälle (Vorjahr 392) bedeutet eine Zunahme um 23 Prozent. Dies liege vor allem daran, so Peter Hentschel, dass mehr kontrolliert wird.

Eine Entwicklung, die sich auch im Bereich "Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung" niederschlägt. Hier kamen 184 Fälle zur Anzeige, eine Steigerung um 26,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für die Kriminalpolizei ein deutliches Zeichen, dass inzwischen genauer hingesehen und häufiger die Polizei eingeschaltet wird. Dazu gehört das Feld sexueller Missbrauch, insbesondere von Kindern und Schutzbefohlenen. Hier lobt Landrat Michael Stickeln ausdrücklich die gute und enge Zusammenarbeit zwischen der Polizei und dem Jugendamt des Kreises. Ein Problem, das die Kriminalpolizei nach wie vor intensiv beschäftigt, sind die Betrugsversuche per Telefon vorwiegend an älteren Menschen. Hier wurden 229 Taten angezeigt. 207 Mal blieb es bei Betrugsversuchen, in den anderen Fällen waren die Telefonbetrüger allerdings erfolgreich. Die Schadenssumme im Kreis Höxter summiert sich im Jahr 2021 auf 64.436 Euro. Die Dunkelziffer sei nach wie vor hoch, vermutet Peter Hentschel. Er bittet daher darum, grundsätzlich alle Fälle - und auch jede andere Straftat - zur Anzeige zu bringen, was auch per Onlineanzeige möglich ist: "Das hilft uns in allen Deliktsbereichen, die Dunkelfelder aufhellen zu können. Wir können nur die Kriminalität bekämpfen, von der wir auch erfahren."

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110